Sinkende Kurse und kaum Zinsen – so lässt sich das Jahr 2018 für europäische Sparer kurz und knapp zusammenfassen. Auch den Bankberatern fehlt es an aussichtsreichen Anlagemöglichkeiten, die sie ihren Kunden empfehlen können. S.W.I. FINANCE untersucht 2018 zum wiederholten Mal für das Handelsblatt.
13. März 2019
Während der Bankenmarkt in Bewegung ist und es für den Ottonormalverbraucher immer schwieriger wird, sein Geld sicher und langfristig anzulegen, stehen auch die Berater der Geldhäuser vor immer neuen Herausforderungen: Passende und möglichst aussichtsreiche Anlagen für den Kunden werden langsam knapp. Zudem sehen sich die Berater immer stärkeren Regularien unterworfen. Robo-Berater bieten die scheinbar einfache und schnelle Geldanlage, und doch machen sie den Bankberater nicht vollkommen überflüssig. Denn wer, wenn nicht er, kann den Kunden durch den Angebotsdschungel führen, ihm alle Möglichkeiten verständlich erklären und letztlich eine passgenaue Option zur Geldanlage aufzeigen?
SWI FINANCE testet für das Handelsblatt die Anlageberatung
Doch wie gut sind die Beratungsleistungen der Mitarbeiter vor Ort? Mit insgesamt 80 Gesprächen in den Geschäftsstellen untersucht SWI FINANCE im Auftrag des Handelsblatts von August bis Dezember 2018 die Anlageberatung bei Filialbanken. Mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens bewertete die verdeckt agierenden Service-Tester dabei die Beratungsgespräche bei den sechs größten bundesweit aktiven Filialbanken sowie die größte Sparkasse (Hamburger Sparkasse) und die größte Volks- und Raiffeisenbank (Berliner Volksbank). Die SWI FINANCE Testkunden zeigten sich in einem Teil der Gespräche an Wertpapieren (z.B. Fonds, ETFs), in einem anderen Teil an Sparanlage-Produkten (z.B. Festgelder) interessiert.
Die Ergebnisse der Tests
Insgesamt erreichte die Commerzbank das beste Ergebnis. Das Institut zeigte eine einheitliche Beratungsqualität bei Fragen zu Wertpapieren und Sparanlagen. Auf den Plätzen zwei und drei folgten HypoVereinsbank und Hamburger Sparkasse.
„Die Banken haben ihre Beratungen gut systematisiert und auf die neuen gesetzlichen Anforderungen angestimmt, so SWI FINANCE Studienleiter Johannes Higle zum Handelsblatt. Obwohl die Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr erstaunlich konstant sind, zeigt die Untersuchung auch Lücken bei der Bedarfsanalyse und der Beratung auf. Denn insgesamt bewegt sich die Qualität der Beratung bei allen untersuchten Instituten auf einem verbesserungsfähigen Niveau. Auch das Gespräch an sich verlief nicht immer kundenfreundlich. Die Empfehlungen der Banken bleiben, wie auch in den Vorjahren, von Produkten aus dem eigenen Haus oder aus dem Angebot der Kooperationspartner geprägt. Auskünfte zu ETFs, die aktuell durch niedrige Kosten und gute Provisionsaussichten überzeugen, erhielten die Testkunden nur sehr vereinzelt. Hier gibt es noch Nachholbedarf.
Das Handelsblatt berichtet hier noch detaillierter über die Ergebnisse.
Mehr dazu?
Bei Interesse erhalten Sie zusätzliche Informationen zur Anlageberatung bei Studienleiter Johannes Higle (johannes.higle@swi-finance.com).