In Kooperation mit den Datenspezialisten von FMH X liefern wir seit Mitte des Jahres Einblick, Ausblick, Durchblick. Denn in unserem gemeinsam ins Leben gerufene Marktkompass beleuchten und analysieren wir regelmäßig komplexe Finanzmarktthemen, die Entscheider, Medien und letztlich Kunden gleichermaßen bewegen. Nachdem wir im Juli über die „Baufinanzierung in Turbulenzen“ berichtet hatten, werfen wir nun einen näheren Blick auf Forward-Darlehen, was Kunden bei der Entscheidungsfindung antreibt und inwieweit sich damit Gewinne im Vergleich zu einer normalen Anschlussfinanzierung machen lassen.
Mit Hilfe von Forward-Darlehen können Immobilienbesitzer ihre Finanzierungszinsen für einen späteren Zeitpunkt sichern. Was noch Anfang des Jahres äußerst attraktiv war und entsprechend genutzt wurde, wird seit dem zweiten Quartal 2022 immer weniger nachgefragt. Die steigenden Zinsen bringen Bewegung in den Finanzmarkt und beeinflussen die Entscheidungsfindung nachhaltig. Und da viele Immobilienbesitzer im Moment eher abwarten, was die Zukunft bringt, werfen wir einen Blick auf die Datenlage und beantworten die Frage, in welcher Konstellation sich Forward-Darlehen im Vergleich zu einer Anschlussfinanzierung bislang gelohnt haben. Basis unserer Analyse sind 8.000 Anfragen aus den Baufinanzierungsrechnern unseres Partners FHM aus den Jahren 2016 bis 2022. Auf Grundlage dieser ausgezeichneten Datenlage betrachten wir gleich mehrere Szenarien für künftige Zinsentwicklung.
Wann lohnen sich Forward-Darlehen?
Das Eigenheim gibt Sicherheit in Krisenzeiten. Was man von den Immobilienzinsen leider nicht behaupten kann. Niemand weiß, was morgen die Zinsen beeinflusst. Was wir wissen: Die geringe Anzahl neu abgeschlossener Forward-Darlehen lässt darauf schließen, dass die Mehrheit verunsichert ist und aktuell nicht mit kurzfristig steigenden Zinsen rechnet. Unsere Datenanalyse zeigt außerdem deutlich, dass Forward-Darlehen eher impulsgetrieben und kurzfristig abgeschlossen werden. Das lässt die Anfragen stärker schwanken als die der übrigen Baufinanzierungen. Ein Forward-Darlehen hat sich vor 2019 meist nicht gelohnt. Sowohl Kunden als auch Experten haben die Zinsentwicklung falsch eingeschätzt und sind davon ausgegangen, dass die Zinsen nicht auf einen so niedrigen Stand sinken würden. Die hohen Zinsen wurden gesichert, ein Verlustgeschäft. Von 2018 bis 2020 waren die Zinsen langfristig niedrig. Von diesem Trend wurde angenommen, dass er sich fortsetzt und entsprechend wurden weniger Forward-Darlehen abgeschlossen. Wer jedoch innerhalb des Zeitraums zwischen dem ersten Quartal 2019 und dem ersten Quartal 2022 seine Zinsen langfristig festgezurrt hat, konnte vom Forward-Darlehen ordentlich profitieren und seine niedrigen Zinsen auch noch in die Hochzinsphase retten.
Und was bringt die Zukunft?
Immobilienbesitzer sollten sich darauf vorbereiten, auf kurzfristige Zinsänderungen schnell zu reagieren. Falls wir die Zinsspitze schon gesehen haben und der Zins Richtung 2,75 Prozent tendiert, lohnen sich die Forward Darlehen nicht. Doch schon bei gleichbleibenden Zinsen von 3,5 Prozent oder gar weiter steigenden Zinsen von 4 Prozent kann ein Forward-Darlehen die Planungssicherheit erhöhen. Es lohnt sich also, die Zinsen genau im Blick und die Unterlagen zur Immobilie parat zu haben, falls sich Veränderungen abzeichnen.
Wenn Sie Interesse am ausführlichen „Marktkompass: Forward-Darlehen“ haben, lassen Sie es uns gerne wissen: hallo@marktkompass.io. Wir halten den Finanz- und Baufinanzierungsmarkt selbstverständlich auch weiterhin für Sie im Blick. Unser Marktkompass wird Sie auch in Zukunft verlässlich mit wichtigen Einblicken in die Entwicklungen versorgen. Und auch, wenn Sie ein spannendes Thema für unseren Marktkompass haben, sind wir Ihr starker Partner.