Mit dem App-Trendradar: Innovative Funktionen im Mobile Banking

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Im Rahmen einer detaillierten Analyse im Januar haben wir das Mobile Banking verschiedener Finanzinstitute untersucht. Dabei zeigte sich, dass grundlegende Funktionen wie Überweisungen, Kontostandsabfrage oder Daueraufträge inzwischen Standard sind und kaum noch zur Differenzierung beitragen. Umso stärker treten andere Faktoren in den Vordergrund: Nutzerfreundlichkeit, Komfort, Personalisierung und innovative Zusatzleistungen.

Unterkonten mit eigener IBAN: Ein neuer Standard?
Ein besonders interessantes Konzept sind sogenannte „Unterkonten“ oder „Pockets“, die vor allem von Neobanken wie N26 („Spaces“), Vivid und C24 („Pockets“) oder Revolut eingeführt wurden. Diese Unterkonten haben eigene IBANs und ermöglichen eine saubere Trennung verschiedener Finanzbereiche – etwa Miete, Freizeit oder Urlaubsbudget. Diese Unterkonten helfen Nutzern, ihr Geld bewusster zu verwalten. Wer fixe Budgets in separaten Unterkonten führt, reduziert das Risiko, ungewollt Geld auszugeben. Dieses strukturierte Finanzmanagement fördert die eigene Disziplin, minimiert den finanziellen Stress und trägt einen Teil zur finanziellen Gesundheit (Financial Health) bei. So wird Banking von einer reinen Verwaltungsaufgabe zu einem smarten Werkzeug für langfristige finanzielle Stabilität. Auch etablierte Banken erkennen diesen Trend zunehmend: Die Postbank etwa integriert mit ihrem neuen „Giro pur“-Konto ebenfalls solche Unterkonten.

Bequemlichkeit und Effizienz durch intelligente Fotoüberweisung
Viele Nutzer schätzen Funktionen, die den Alltag erleichtern. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Fotoüberweisung, bei der Rechnungen einfach abfotografiert werden. Besonders intelligent gelöst ist die Funktion in Verbindung mit einem sogenannten Rücksenderechner, wie ihn beispielsweise die Banking-App von Consorsbank und Sparkassen anbietet: Hier können Nutzer direkt in der App einzelne Artikel oder Posten einer Rechnung abwählen, die sie zurücksenden wollen. Der Betrag wird automatisch angepasst – ein echtes Komfortplus.

Nutzerbindung durch Cashback und Rabatte
Cashback-Programme und Rabatte bei Nutzung der Karte oder App bieten attraktive Anreize zur regelmäßigen Nutzung. Institute wie Vivid bieten Rückvergütungen bei Zahlungen an bestimmte Partner wie Online-Shops oder Restaurants. So profitieren Kunden finanziell direkt von der Nutzung ihrer Banking-App, was die Kundenbindung stärkt und die Attraktivität erhöht.

Nutzerfreundlichkeit entscheidet über Erfolg oder Misserfolg
Eine App mit vielen Funktionen nützt wenig, wenn Nutzer sie nicht intuitiv bedienen können oder wichtige Features übersehen. Die ING hat deshalb begonnen, wichtige Service- und Produktinformationen prominent einzublenden. Die Herausforderung: Die Balance zwischen hilfreicher Information und störender Werbung muss sorgfältig gehalten werden.

Auch kleine Details, wie die Integration von Empfängerlogos in der Transaktionsübersicht (wie etwa bei der DKB), erhöhen die Übersichtlichkeit deutlich.

Kartenmanagement in Echtzeit – Sicherheit und Kontrolle
Erfreulich ist, dass alle untersuchten Banking-Apps generell ein hohes Sicherheitsniveau bieten. Nutzer können ihre Karten mit wenigen Klicks sperren, entsperren oder für einzelne Zahlungsbereiche freigeben – etwa kontaktlose Zahlungen oder Bargeldabhebungen im Ausland. Das steigert die Sicherheit und gibt Nutzern das Gefühl maximaler Kontrolle. Unterschiede gibt es jedoch bei zusätzlichen Sicherheitsfeatures: Während einige Anbieter beispielsweise Echtzeitbenachrichtigungen bei Transaktionen oder die Möglichkeit bieten, Zahlungen gezielt zu begrenzen, bleiben andere Banken hier noch hinter ihren Möglichkeiten zurück. Gerade Nutzer, die maximalen Wert auf Sicherheit und Kontrolle legen, könnten hier differenzierende Faktoren finden.

Der Trend zur „Super-App“
Gerade bei Neobanken zeigt sich ein klarer Trend zur sogenannten „Super-App“. Revolut etwa integriert zunehmend Funktionen, die über das klassische Banking hinausgehen – etwa das Angebot von eSIM-Karten für mobiles Datenvolumen oder Versicherungen. Andere Anbieter wie Trade Republic gehen ebenfalls diesen Weg, indem sie Banking-Funktionen in ursprünglich reine Trading-Apps integrieren. Das Ziel ist klar: Die Bank wird zur zentralen Anlaufstelle für viele Lebensbereiche.

Fazit: Personalisierung und Komfort bestimmen die Zukunft
Grundfunktionen im Mobile Banking sind heute Pflicht – die Kür liegt in innovativen, benutzerfreundlichen Zusatzfunktionen, die einen echten Mehrwert liefern. Banken, die ihren Kunden eine klare Struktur mit intuitiver Nutzung, hohe Individualisierungsmöglichkeiten und echten Komfort bieten, werden langfristig erfolgreich sein.

Ist es nicht angenehm, regelmäßig über neue Entwicklungen im Mobile Banking auf dem Laufenden zu bleiben? Mit unserem App-Trendradar analysieren wir kontinuierlich neue Funktionen, Innovationen und Usability-Entwicklungen im Finanzsektor.


Interessiert? Dann kontaktieren Sie uns gerne.

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