Die Finanzbranche hat den Vormarsch des Digitalen in den letzten Jahren verspürt wie kaum eine andere. Durch die Covid-Pandemie ist digitales Banking für viele von einer Möglichkeit zu einer Notwendigkeit geworden und hat sich mittlerweile als de facto Standard für Bankgeschäfte in Deutschland durchgesetzt. Einer der wichtigsten Aspekt des digitalen Bankings: die Online-Banking-App. Durch sie wird der Einstieg ins digitale Neuland maximal erleichtert – wenn sie den Spagat zwischen einfacher Bedienbarkeit und vollständigem Funktionsumfang schafft. Welche Banken dies am besten gelungen ist? Im Auftrag von Handelsblatt untersuchte SWI Finance die Bedienungsfreundlichkeit sowie den Funktionsumfang von mobilen Apps und Browser-Zugängen der Finanzdienstleister.
Zwei Jahre nach ihrem Ausbruch treibt die Corona-Pandemie weiter die Digitalisierung in Deutschland voran. 82% aller Beschäftigten im Bereich Immobilien, Banken und Versicherungen spüren den Einfluss der Digitalisierung auf ihre Arbeit. 48% sehen sogar einen ‚erheblichen‘ Einfluss. Nach der Telekommunikationsbranche ist dies der Sektor mit dem zweithöchsten Wert. Es wird deutlich: Die Finanzbranche verändert sich stark.
Auch von Kundenseite werden digitale Angebote immer häufiger wahrgenommen. Grundsätzlich genutzt wird das Online-Banking von mittlerweile fast 90% der Bankkunden in Deutschland. Letztes Jahr lag diese Zahl noch bei ca. 75%. Ein Faktor für diesen Sprung: Ältere Menschen erwärmen sich mittlerweile für digitales Banking. Von den über 65-Jährigen nutzten 2021 noch 22% das Online-Banking – in diesem Jahr waren es 39%. Fast eine Verdopplung innerhalb von 12 Monaten.
Zum wichtigsten Aspekt des digitalen Bankings entwickelt sich die Online-Banking-App. Auch für ältere Kunden werden die Apps mehr und mehr zum elementaren Bestandteil der Bankbeziehung. Die abgespeckten Benutzeroberflächen vereinfachen den Einstieg ins digitale Neuland und sorgen so für ein hohes Maß an Nutzungsqualität und Convenience.
Gelingt es Banken jedoch nicht, ihre Apps zu einem solchen Knotenpunkt digitaler Angebote zu entwickeln, müssen ihre Kunden wieder auf herkömmliche Kontaktkanäle zurückgreifen. Nicht ausgeschlossen, dass es für viele Kunden jedoch kein „zurück“ mehr gibt und sie im Zweifelsfalls das Angebot einer anderen Bank annehmen, die ihnen den einfachen Zugriff ermöglich.
Easy Mobile Banking 2022 – Die Studie
Diese und weitere Fragen beantwortet das SWI in der Studie „Easy Mobile Banking 2022“ im Auftrag des Handelsblatts. In der diesjährigen Auflage wurden die Apps der folgenden Institute untersucht:
- Filialbanken:
- Commerzbank
- Deutsche Bank
- HypoVereinsbank
- Postbank
- Sparkassen
- Volks- und Raiffeisenbanken (VR-Banking)
- Sparda-Banken (TEO-App)
- Direktbanken:
- comdirect
- Consorsbank
- DKB – Deutsche Kreditbank
- ING
- Neobanken:
- N26
- Openbank
- Revolut
- Vivid Money
Bewertet wurde in zwei Kategorien. Auf der einen Seite die Nutzungsqualität, die mit 70% den größeren Teil des Gesamtergebnisses ausmachte. Auf der anderen der Funktionsumfang der Anwendungen, der zu 30% einging. Neben den Apps für die Betriebssysteme Android und iOS wurde auch der mobiler Browser-Zugang unter die Lupe genommen.
Gesamtsieger 2022: Die Apps der Sparkassen
Im Gesamtergebnis erreichten die Sparkassen den Spitzenplatz. Sowohl die Apps der Bankengruppe als auch der Browser-Zugang konnten vor allem bei mit einer hohen Nutzungsqualität punkten. Alle getesteten Nutzungsprozesse wurden problemlos durchgeführt und sind einfach, intuitiv und kundenfreundlich gestaltet. Auch der Funktionsumfang wurde mit sehr gut bewertet.
Auf dem zweiten Platz folgte die Deutsche Bank – im Vorjahr war es Platz eins. Diesen Rang erreichte dieses Jahr nur die iOS-App. Android-App und Browser-Zugang erreichten jeweils Platz zwei. Mit hoher Übersichtlichkeit und einer intuitiven Navigation stachen insbesondere die Apps heraus. Sie wurden als sehr vertrauenerweckend und seriös wahrgenommen. Beim Funktionsumfang lag die Deutsche Bank wie schon im Vorjahr auf dem ersten Platz.
Dritter wurde die ING, deren Apps im Vergleich zum Vorjahr weiter verbessert wurden. Vor allem die Schnelligkeit wurde bei der Nutzung hervorgehoben. Eine weitere Stärke sind die sehr übersichtlichen und intuitiv verständlich gestalteten Apps.
Die vollständigen Rankings sind im Handelsblatt-Artikel einsehbar. Falls Sie Interesse an weiteren Details unserer Studie haben, kontaktieren Sie gerne den Studienleiter Johannes Higle per Mail an johannes.higle@swi-finance.com. Die vollständige Dokumentation ist für eine Schutzgebühr in Höhe von 350 Euro (zzgl. Mwst.) erhältlich.