Hohe Kundenzufriedenheit trotz niedriger Sparzinsen?

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Ein Sparkonto stellt den Anleger dann zufrieden, wenn hohe Zinsen ausgezahlt werden und keine zusätzlichen Kosten entstehen. Vor allem Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken verzinsen die Spareinlagen deutscher Anleger aber eher schlecht als recht. Trotzdem sind Kundenbindung und Vertrauen hier oftmals positiver ausgeprägt als bei vielen privatwirtschaftlichen Geldinstituten.

Auch die dritte Auflage des Finanzatlas Tagesgeld hält wenig Erfreuliches für deutsche Anleger bereit. Trotz einer sich langsam stabilisierenden Wirtschaft zeigt die Zinskurve für Spareinlagen weiter nach unten. Die Teuerungsrate für die vergangenen zwölf Monate in Deutschland betrug zuletzt 1,40 Prozent. Die Analysten von SWI FINANCE konnten unter mehr als 140 Anbietern gerade einmal sechs Unternehmen ausmachen, die die Inflationsrate mit ihren Offerten zumindest ausgleichen konnten. Im Durchschnitt verzinsen die Banken flexible Tagesgeldeinlagen aktuell nur noch mit 0,42 Prozent. Besonders Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken unterbieten sich förmlich und zahlen für kleine Sparbeträge teilweise gar keine Zinsen mehr aus. Gerade für ihre Kunden kann es daher umso interessanter sein, sich auf dem Markt umzuschauen.

„Höhere Zinsen sind zumeist nur noch über gebunden Sparanlagen möglich, wobei hier das Geld mindestens für ein Jahr und länger angelegt werden muss, um ein deutliches Zinsplus erhalten zu können.“ sagte Thomas Jahn, Projektleiter Market Research bei SWI FINANCE. Eine weitere Möglichkeit bieten sogenannte Kombiprodukte, die eine flexible oder feste Geldanlage mit einer Anlage in Investmentprodukte kombinieren. „Entsprechend Produkte sind zumeist aber mit zusätzlichen Kosten für die Fondsanlage und natürlich den Risiken der Marktentwicklung verbunden. Sie sind daher nur bedingt für jeden Sparer geeignet.“ so Jahn weiter.

Eine vom Meinungsforschungsinstitut Forsa in 2013 durchgeführte Studie ergab, dass die Bürger eher den Sparkassen beziehungsweise den Volks- und Raiffeisenbanken als den privaten Bankinstituten vertrauen. 80 Prozent der Befragten gaben an, dass sie eher dort ihr Geld anlegen würden. Nur 14 Prozent hielten die privatwirtschaftlichen Institute für vertrauenswürdig. Durch die Finanzkrise ist es demnach vornehmlich bei den Privatbanken zu einer Vertrauenskrise gekommen. Die öffentlich-rechtlich beziehungsweise genossenschaftlich organisierten Banken konnten davon profitieren. „Über verschieden Studien konnten wir nachweisen, dass die Kunden von Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken grundsätzlich weniger zufrieden mit den Zinsofferten sind. Dennoch besteht eine hohe Kundenbindung zu diesen Instituten, wobei von einem Teil der Befragten auch der Aufwand rund um den Wechsel als großes Hindernis angesehen wird.“ sagte Marcus Schad, Geschäftsführer von SWI FINANCE.

Über aufwendige Imagekampagnen mit teilweise mehrminütigen TV-Spots versuchen die privaten Geldinstitute mehr Kundenvertrauen zu erringen. „Kundengewinnungs- und bindungsmaßnahmen, wie sie beispielsweise von Commerzbank eingesetzt werden, dürfen aber nicht ausschließlich als reines Marketingkonzept verstanden werden. Sie müssen langfristig greifen und mit einem Wandel der Unternehmenskultur verbunden sein, um zu einer beständigen und vertrauensvollen Geschäftsbeziehung führen zu können.“ meinte Schad.

Falls Sie Interesse an einer regelmäßigen Zusendung des Finanzatlas Tagesgeld haben, klicken Sie bitte hier für weitere Informationen.

S.W.I. FINANCE hat im Rahmen einer aktuellen Erhebung untersucht wie es im dritten Quartal 2013 um die Sparzinsen der Tagesgelder von über 140 Anbietern bestellt war. Neben regional und überregional aktiven Filial- und Direktbanken wurden dabei auch Institute untersucht, die ihr Produktportfolio auf Sparprodukte ausgerichtet haben.

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